Jun 2 – 3, 2022
Karlsruhe
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Themenfelder

  • 1. Reallabor-Konzept und Forschung

    In Themenfeld 1 sollen einerseits übergreifende konzeptionelle Überlegungen, andererseits die spe-zifischen Forschungspotenziale von Reallaboren erörtert werden. Eingeladen sind Beiträge, die a) Reallabore als Konzept weiterentwickeln oder mit verwandten Diskursen in Relation setzen,b) methodologische Beiträge für Realexperimente diskutieren, insbesondere mit Blick auf Validität und Übertragbarkeit, c) Forschungsergebnisse mit deren Bezug auf die Wirkung des zugrundeliegenden Reallabors vorstellen, d) Evaluationsmodelle und Impactmechanismen an Beispielen präsentieren.

  • 2. Innovation und Aktion für Transformation

    Dieses Themenfeld soll sichtbar machen, wie in Reallaboren und durch diese Transformation aktiv entsteht, wie also neben Wissenstransfer auch direkt Handlung und gesellschaftliche Veränderungen angestoßen werden. Es sind Beiträge eingeladen zu a) Aktionsformen in Reallaboren (Formate, Innovationen, Performances ...), b) dem Einbezug von künstlerischen und kulturkreativen Ansätzen, c) den strukturellen und handlungsrelevanten Auswirkungen von Reallaboren (auf Menschen,Organisationen und Strukturen außerhalb des Reallaborkontextes).

  • 3. Experimentierräume eröffnen und offen halten

    Im Mittelpunkt von Reallaboren steht die Durchführung von transdisziplinären und transformativen Experimenten. Hierfür können sie physische, institutionelle, regulatorische, organisatorische und geistige Experimentierräume (s. z. B. aktueller Koalitionsvertrag sowie Reallabore-Strategie des BMWi) eröffnen. Hier sind Beiträge willkommen, die a) Prozesse der Eröffnung von Experimentier-räumen beschreiben und dadurch zu einer konzeptionellen Schärfung oder Verknüpfung obiger Raumbegriffe für Reallabore beitragen, b) die vorherrschenden Leitbilder, Charakteristika und normativen Zielsetzungen von Experimentierräumen reflektieren, c) konkrete empirische Befunde zur Ausgestaltung und Beschaffenheit von Experimentierräumen für die erfolgreiche Reallaborarbeit vorstellen, d) die Institutionalisierung und Verstetigung von Experimentierräumen, z. B. an Hoch-schulen oder in Verwaltungen thematisieren, e) die Übertragbarkeit von Experimentierräumen auf andere (Reallabor-)Kontexte diskutieren.

  • 4. Bildung, Lernen und Lehre

    Das Themenfeld „Bildung, Lehren und Lernen“ thematisiert Reallabore als transformative Lernumgebungen. Eingeladen sind insbesondere Beiträge, die a) empirische Untersuchungen und Evaluation der Nutzung von Reallaboren als Lernumgebungen vorstellen, b) informelle, non-formale und/ oder organisationale Lernprozesse zwischen unterschiedlichen Akteuren theoretisch diskutieren oder empirisch/analytisch rekonstruieren, c) Impulse aus Bildungstheorie und Didaktik – insbesondere aus dem Bereich der Bildung für Nachhaltige Entwicklung – für die transformative Forschung in Wert setzen oder d) Kompetenzen in oder für transformative Forschung diskutieren.

  • 5. Verständigung und Vernetzung

    Nachhaltige Entwicklung kann nur gesamtgesellschaftlich und in Kooperation von (ggf. sehr unter-schiedlichen) Akteuren gelingen. Reallabore können hierzu beitragen, indem sie Kommunikation, Interaktion, Partizipation und Moderation der im Reallabor beteiligten Akteure gut gestalten, intermediäre Strukturen bilden und ggf. auch konfliktbewältigend oder präventiv Mediation betreiben. Es gilt, gemeinsames Verständnis, gemeinsame Visionen zu entwickeln, Vertrauen, Netzwerke, bestenfalls stabile Kooperationen aufzubauen – oder polarisierenden Tendenzen zu begegnen. Nach außen stellen sie den Anschluss zur Kommune, Bürgerschaft oder anderen Reallaboren her. Relevante Fra-gen hierzu sind: a) Wie kann eine langfristige Zusammenarbeit auf Augenhöhe, bestenfalls eine ge-meinsame Trägerschaft von Reallaboren gelingen? b) Wie kann die Anbindung von Reallaboren an ihre Umgebung und wie die Zusammenarbeit mit anderen Reallaboren gestaltet werden? Und c) Wie kann konstruktiv mit Konflikten umgegangen werden?

  • 6. Reflexion, Kontemplation und innere Kultur der Nachhaltigkeit

    Die Perspektiven auf gesellschaftliche Transformation und nachhaltige Entwicklung sind zumeist auf das äußerlich Sichtbare und Messbare gerichtet. Der Blick auf den Menschen, bzw. ins Innere von Menschen, Organisationen und Kulturen spielt bislang eine untergeordnete Rolle. Beiträge zu diesem Themenfeld können theoretische Überlegungen, empirische Ergebnisse, persönliche Erfahrungen präsentieren oder das direkte Erleben anregen. Adressiert werden können:
    a) die individuelle Ebene: Wie erlebe ich Transformation, meine Rolle darin und die damit verbundenen Kognitionen und Emotionen? Wie lässt sich eine „Personale Nachhaltigkeit“ und „Inner Trans-formation“ im Reallabor etablieren?
    b) die organisationale Ebene: Wie schaffen wir in unserem Reallaborteam und in unseren Kooperati-onen eine Kultur der Nachhaltigkeit? Wie gut umgehen mit Diversität? Wie kann mit Rollenkonflik-ten, dem Anspruch nach Authentizität im Transformationsgeschehen und den daraus resultierenden Mehrfachbelastungen gut umgegangen werden? Von welchen Ansätzen können Reallabore hierfür lernen? Wie gestalten wir Reflexion auf die eigene Reallaborarbeit?