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Description
3-5 Keywords (aus: Personalentwicklung,<br> Studiengangentwicklung,<br> Institutionalisierung/<br>Strukturentwicklung, Organisations-<br>entwicklung, Bildungs-<br>politik, HD Praxis,<br>Fachdidaktik/Fachkultur, <br> HD Grundlagenforschung, <br>Angewandte Forschung, <br> Wertediskurs, Internationalisierung,<br> Netzwerke, ggf. andere Schlüsselbegriffe)
Digitalisierung, Hochschullehre, Digitale Medien, Anreizkonzept, Bildungspolitik
Abstract (für alle Formate)<br>Bitte vergessen Sie nicht<br> das Format unter<br>"Presentation type"<br> am Ende dieser<br>Seite anzugeben.
Welche Anreize fördern den Einsatz freier Bildungsmaterialien in der Hochschullehre?
Digitale Technologien und die zunehmende globale Vernetzung rufen bedeutsame wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen hervor. Dies bedeutet auch grundlegende Veränderungen in Bezug auf die Art, wie gelernt wird. Da die Entwicklung digitaler Lehr- und Lernmaterialien mit einem hohen Aufwand verbunden ist, bieten ‘freie Bildungsmaterialien’ (Open Educational Resources -OER) den Mehrwert, kostenfrei von jedem weiterverbreitet und wiederverwendet werden zu können. Obwohl es inzwischen eine große Vielfalt an digitalen Lehr- und Lern-Materialien gibt, spielen OER bisher im Hochschulalltag kaum eine Rolle [1,2,3,4].
Wesentliches Element eines Geschäftsmodells für OER-Repositorien ist es daher, mögliche Nutzungsanreize für eine aktive Beteiligung mitzudenken. Dabei gilt zu beachten, dass es nicht den einen Anreiz gibt, auf den alle Nutzer ansprechen. Inter- und intraindividuell unterschiedliche Motivlagen machen vielfältige Anreize erforderlich, welche im Rahmen unseres aktuell laufenden Projekts ergründet werden sollen. Ein weiteres grundlegendes Problem liegt darin, dass die vielfältigen im Netz verfügbaren, qualitativ hochwertigen Materialien nicht ohne weiteres gefunden werden können. In unserem Projekt wird daher ein ontologiebasiertes Metadatenkonzept für freie Bildungsmaterialien entwickelt, das es ermöglicht die in vorhandenen Lernmaterialbeständen, Repositorien und Referatorien gespeicherten Ressourcen nach vielfältigen Kriterien passgenau zu filtern. Darüber hinaus erlaubt eine semantische Annotation sowohl diese Sammlungen mit gängigen Suchalgorithmen zu erfassen und allgemein (z.B. mit Google) auffindbar zu machen als auch die einzelnen Ressourcen im Sinne von ‘Linked Data’ zu verbinden. Somit dient das Metadatenkonzept als Basis für Implementierungen in bestehenden Repositorien, Lernmanagementsystemen und verschiedener Plattformen, auf denen (auch) Bildungsinhalte zu finden sind (z. B. MOOC-Plattformen, Videoportale, Hochschularchive, Bibliotheken).
Um die Potenziale freier Bildungsmaterialien in vollem Umfang nutzen zu können, ist es notwendig, dass Lehrende ihre erstellten Materialien unter einer freien Lizenz zur Verfügung stellen und mit ausreichend Metadaten anreichern. Eine bedarfsorientierte Erstellung und Verfügbarmachung von Materialien setzt das Wissen über die Erfahrungen, Anforderungen und Wünsche derjenigen voraus, die diese Materialien einsetzen. Diese wurden in einer Befragung von Hochschulangehörigen evaluiert und aus den Antworten erste Gestaltungsempfehlungen abgeleitet, die nun auf Ihre Usability und Praxistauglichkeit hin geprüft und angepasst werden..
Methodik & Ablauf des Workshops:
Impulsvortrag (ca. 10 Min.)
Knappe Darstellung des Projekthintergrunds, der Befragungsergebnisse und der daraus abgeleiteten Gestaltungsempfehlungen.
Abgewandelte “Six Thinking Hats”-Methode nach de Bono (ca. 60 Min.)
Gemeinsam mit den Teilnehmenden werden die Gestaltungsempfehlungen in Kleingruppen zu praxisgerechten Handlungsempfehlungen für OER in der Hochschullehre konkretisiert.
Kernfragen: Was sind aus hochschuldidaktischer Perspektive realistische Vorgehensweisen um den Einsatz von OER bei verschiedenen Akteure an unseren Hochschulen zu fördern? Wie kann die Qualität freier Bildungsmaterialien gesichert werden? Welche Unterstützung wird in Bezug auf freie Bildungsmaterialien benötigt?
Ergebnissicherung (ca.20 Min.)
Die Gruppenergebnisse werden kurz präsentiert, digital gesichert und allen Interessierten zur Verfügung gestellt
Projektkontext:
Im Rahmen des vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg geförderten Programms “Digital Innovations for Smart Teaching - Better Learning“ untersuchen wir in einem Projekt der Hochschule Karlsruhe die Potenziale von freien Bildungsmaterialien (OER) an Hochschulen.
Das Projekt “Entwicklung von Annotations-, Begutachtungs- und Anreizkonzepten für Open Educational Resources-Repositorien unter besonderer Berücksichtigung hochschuldidaktischer Einsatzszenarien” wird verantwortet durch Prof. Dipl.-Phys. Hans-Peter Voss (Geschäftsstelle der Studienkommission für Hochschuldidaktik an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg (GHD) - www.hochschuldidaktik.net) und Prof. Dr. Peter A. Henning (Institute for Computers in Education (ICe) an der Fakultät für Informatik und Wirtschaftsinformatik (IWI) - www.ice-karlsruhe.de)
Literatur:
[1] Vgl. Deutscher Bildungsserver (2016). Machbarkeitsstudie zum Aufbau und Betrieb von OER-Infrastrukturen in der Bildung.
[2] Vgl. Ebner, M. & Schön, S. (2015). Freie Bildungsmaterialien (OER) in der Hochschule. In: Wikimedia Deutschland e.V. - Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens (Hrsg.). Ist-Analyse zu freien Bildungsmaterialien (OER). Die Situation von freien Bildungsmaterialien (OER) in Deutschland in den Bildungsbereichen Schule, Hochschule, berufliche Bildung und Weiterbildung (S. 77 – 109).
[3] Vgl. Kortemeyer, G. (2013). Ten years later: Why Open Educational Resources have not noticeably affected higher education, and why we should care. EDUCAUSE Review Online, February, 26.
[4] Vgl. Seipel, H. (2015). Spezifika der innerbetrieblichen Weiterbildung in: Bertelsmann Stiftung, Internet & Gesellschaft Co:llaboratory, MinD-Stiftung, Open Knowledge Foundation Deutschland und Technologiestiftung Berlin in Kooperation mit open-educational- resources.de – Transferstelle für OER (Hrsg.) Whitepaper OER Weiterbildung - Bestandsaufnahme und Potenziale 2015, S. 31-33.