February 27, 2018 to March 2, 2018
Karlsruher Institut für Technologie
Europe/Berlin timezone

Hochschuldidaktische Klassiker – Klassiker der Hochschuldidaktik

Mar 1, 2018, 10:15 AM
1h 30m
Geb. 10.11 Sitzungssaal Hauptgebäude (R223) (Karlsruher Institut für Technologie)

Geb. 10.11 Sitzungssaal Hauptgebäude (R223)

Karlsruher Institut für Technologie

Symposium Symposium

Speakers

Balthasar Eugster (Universität Zürich)Prof. Karin Dr. Reiber (Hochschule Esslingen)Prof. Peter Dr. Tremp (Pädagogische Hochschule Zürich)

Description

„Klassiker“ übernehmen in ihren jeweiligen Disziplinen spezifische Funktionen, insbesondere sind sie identitätsstiftend. Sie markieren Kernzonen disziplinärer und professioneller Zuständigkeit und begrenzen damit den Gegenstandsbereich. Der gemeinsame Bezug auf Klassiker wirkt integrierend: Für die disziplinäre Community schafft dieser Verbundenheit, die durch Namedropping unterstrichen werden kann. Entsprechend haben Klassiker auch ihre Bedeutung im Studium einer Disziplin. So deuten wir auch die vielen „Klassiker-Sammlungen“ und sehen diese im Zusammenhang der allgemeinen Zunahme disziplineinführender Literatur für die Bachelor-Studiengänge. Denn tatsächlich sind „Klassiker“ auch didaktisch von Bedeutung (und dürften die Hochschuldidaktik auch bereits deshalb interessieren): Klassiker sind in vielen dieser Zusammenstellungen u.a. deshalb klassisch, weil sie systematische Grundfragen einer Disziplin entfalten und anregende Überlegungen anschließen. Klassiker sind immer auch Konstruktionen, die auch anders aussehen können. Ohne Klassiker aber erscheinen Disziplinen ohne Geschichte und ohne geklärten Kern eines disziplinären Selbstverständnisses. Insofern tragen Klassiker bei zur Reputation einer Disziplin, weil sie die lange zurückreichende Tradition der Disziplin betonen. Vor dem Hintergrund, dass die Hochschuldidaktik bisher kaum Klassiker kennt, fragt das Symposium, welches die Bedeutung von Klassikern für die Weiterentwicklung der Hochschuldidaktik und die Verbindung ihrer Forschung und Praxis wäre. Oder folgen „Klassiker“ einem veralteten Konzept von „Disziplin“, das eher zur Legendenbildung und zu konservativer Erstarrung führt? Damit sind auch Fragen nach dem „Disziplincharakter“ der Hochschuldidaktik verbunden, ebenso wie beispielsweise nach der wissenschaftlichen Herkunft der Hochschuldidaktiker/-innen. Und darüber hinaus will das Symposium ergründen, wer denn als Klassiker der Hochschuldidaktik überhaupt in Frage käme.

Abstract (für alle Formate)<br>Bitte vergessen Sie nicht<br> das Format unter<br>"Presentation type"<br> am Ende dieser<br>Seite anzugeben.

Beitrag 1: Klassiker – Kanon – Disziplin

Klassikerdebatten sind immer auch Identitätsdiskurse, weil Klassiker eine Disziplin als Disziplin stabilisieren und gegen kritische Infragestellungen absichern. Sie homogenisieren, was an inneren Divergenzen und Ausrichtungsunsicherheiten aufbricht.
So stellt sich die Frage, ob Klassiker auch für die hochschuldidaktische Community integrierende Bedeutung hätten. Und ist mit Klassikern – neben dem erwarteten akademischen Reputationsgewinn – auch Relevanz für die hochschuldidaktische Praxis verbunden?
Der Beitrag diskutiert den Zusammenhang von Stabilisierung und Dynamisierung der „Disziplin Hochschuldidaktik“ und beleuchtet die Bedeutung von Klassikern für die Strukturierung und Handhabung hochschuldidaktischen Wissens. Dabei geht es auch um den Kanonisierungsbedarf, den Hochschuldidaktiker/-innen für ihre theoretische Verortung und ihre handlungspraktische Ausrichtung als nötig erachten. Und es geht damit auch um die Kanonisierungserwartungen, die an die Hochschuldidaktik herangetragen werden.

Beitrag 2: Klassiker – Die Probe aufs Exempel

Klassiker können nicht einfach erfunden werden, vielmehr muss davon ausgegangen werden, dass sich Klassiker in den einschlägigen Diskursen und Quellen finden lassen. Doch welches wären entsprechende Quellen und Diskursorte, in denen Klassiker greifbar werden? Sind dies einführende Werke zur Hochschuldidaktik? Oder Kurs- und Veranstaltungsverzeichnisse? Geben Listen empfohlener Lektüre Aufschluss und Hinweise, was gelesen werden sollte, um sich als Hochschuldidaktiker/-innen behaupten zu können? Welches sind die Autorinnen und Autoren, welches sind die Texte, auf die sich die hochschuldidaktische Community in der Begründung ihrer Identität – wie aber auch in kontrovers geführten Positionsbestimmungen – bezieht?
Der Beitrag präsentiert ausgewählte Vorschläge mit ihren Begründungen und Kriterien und fragt dabei auch nach dem Bezug der Hochschuldidaktik zu verwandten Disziplinen und ihren Klassikern.

3-5 Keywords (aus: Personalentwicklung,<br> Studiengangentwicklung,<br> Institutionalisierung/<br>Strukturentwicklung, Organisations-<br>entwicklung, Bildungs-<br>politik, HD Praxis,<br>Fachdidaktik/Fachkultur, <br> HD Grundlagenforschung, <br>Angewandte Forschung, <br> Wertediskurs, Internationalisierung,<br> Netzwerke, ggf. andere Schlüsselbegriffe)

HD Grundlagenforschung
Klassiker
Geschichte der Hochschuldidaktik

Primary authors

Balthasar Eugster (Universität Zürich) Prof. Peter Dr. Tremp (Pädagogische Hochschule Zürich)

Co-author

Prof. Karin Dr. Reiber (Hochschule Esslingen)

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