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Description
3-5 Keywords (aus: Personalentwicklung,<br> Studiengangentwicklung,<br> Institutionalisierung/<br>Strukturentwicklung, Organisations-<br>entwicklung, Bildungs-<br>politik, HD Praxis,<br>Fachdidaktik/Fachkultur, <br> HD Grundlagenforschung, <br>Angewandte Forschung, <br> Wertediskurs, Internationalisierung,<br> Netzwerke, ggf. andere Schlüsselbegriffe)
Kompetenzen, Digitale Kompetenz, Kompetenzmessung, Wissenschaftliche Weiterbildung
Abstract (für alle Formate)<br>Bitte vergessen Sie nicht<br> das Format unter<br>"Presentation type"<br> am Ende dieser<br>Seite anzugeben.
Digitale Kompetenzen bei Hochschullehrenden - Entwicklung eines Kompetenzrasters und erste Einsatzerfahrungen
Der Beitrag beschreibt die Entwicklung eines Kompetenzrasters zur Erfassung digitaler Kompetenzen von Hochschullehrenden sowie erste Ergebnisse aus dem Einsatz des Rasters im Rahmen mediendidaktischer Qualifizierungsangebote.
Entwicklung
In Abgrenzung zum Begriff der Medienkompetenz (vgl. u. a. Baacke, 1973, 1996) findet seit einigen Jahren häufig der Begriff der digitalen Kompetenz (Ferrari, 2012; Ilomäki, Kantosalo, & Kakkala, 2011) Anwendung. Das Konzept der digitalen Kompetenz diente als theoretische Grundlage bei der Entwicklung eines Kompetenzmodells zur Beschreibung und Erfassung digitaler Kompetenzen von Hochschullehrenden (Eichhorn, Müller, & Tillmann, 2017). Es werden acht Dimensionen unterschieden:
- IT-Kompetenz: Aufgabenorientierte, adäquate, sichere Nutzung
digitaler Technologien für Studium, Beruf und Alltag - Digital informieren und recherchieren: Kompetenter, kritischer Umgang mit Informationen; Informationen beschaffen, bewerten, organisieren, teilen, korrekt verwenden
- Digital kommunizieren und kooperieren: Nutzung und aktive Teilnahme in sozialen Netzwerken für Lernen, Lehren, Forschung
- Digitale Lehre: Souveräner Umgang und eigenständige Nutzung digitaler Technologien für Lehr-/Lernzwecke
- Digitale Identität und Karriereplanung: Aufbau, Pflege und Schutz einer eigenen digitalen Identität
- Digitale Wissenschaft: Nutzung und Erzeugung digitaler Daten, Quellen, Methoden und Publikationen
- Digital produzieren: Erstellung digitaler Medien für Lehr-/Lernzwecke und Forschung
- Analysieren und reflektieren: Effiziente, kritische Nutzung digitaler Medien, Analyse und Kritik des eigenen Medieneinsatzes
Die Dimensionen sind angelehnt an das Modell der Digital Literacy des JISC (2012, 2014) und nehmen den akademischen Arbeitsplatz mit seinen drei Facetten Lehre, Forschung und akademische Selbstverwaltung in den Blick (vgl. Reinmann, Hartung, & Florian, 2013; Wedekind, 2004, 2008, 2009). Erweitert wurde das Modell um drei Stufen, um sowohl den aktuellen Stand als auch einen Kompetenzzuwachs abbildbar zu machen. Sie orientieren sich an bekannten Lernzieltaxonomien (u. a. Anderson, Krathwohl, & Bloom, 2001; Bloom & Engelhart, 1976) sowie am Kompetenzmodell Digital "Bildung" (Søby, 2003):
- Stufe 1: Überblickswissen/Grundlagen
- Stufe 2: Praktische Anwendung im Lehr-/Lernkontext bzw. der eigenen Forschungstätigkeit
- Stufe 3: Weitergabe an Andere, Anleitung und Begleitung von Studierenden und/oder Kolleg*innen
Abb. 1: Digitale Kompetenz von Hochschullehrenden: Schematische Darstellung des Kompetenzrasters (Eichhorn et al., 2017, p. 214).
Dem entstandenen Kompetenzraster (Abb. 1) wurden anschließend für jede Dimension einzelne Themenfelder zugeordnet, welche mit Hilfe von Kann-Beschreibungen auf den einzelnen Stufen konkretisiert wurden.
Erste Ergebnisse
Für den praktischen Einsatz wurde aus den Beschreibungen ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung erstellt. Jede Dimension und Stufe wurde dabei mit mindestens 3 Items beschrieben. Die Einschätzung wurde über eine 6er-Skala (“1 = stimme überhaupt nicht zu“ bis “6 = stimme voll und ganz zu“) vorgenommen. Die Befragung wurde im Sommersemester 2017 mit Lehrenden durchgeführt, die an eLearning-Schulungen teilgenommen hatten (N = 56). Im Ergebnis zeigt sich, dass Lehrende, die ein Zertifikat erworben hatten, sich deutlich besser einschätzen als Lehrende, die nur Einzelveranstaltungen besuchten. Defizite erkennen Lehrende v. a. in den Dimensionen digitale Wissenschaft sowie digitale Identität – Aspekte, die im Fortbildungsangebot aktuell eine untergeordnete Rolle spielen (Abb. 2).
Abb. 2: Auswertung der Selbsteinschätzung der digitalen Kompetenz auf den einzelnen Dimensionen. Gegenüberstellung der Teilnehmenden mit bzw. ohne eLearning-Zertifikat.
Ausblick
Das Kompetenzraster ist Work-in-Progress und wird laufend überarbeitet. Durch Interviews mit ausgewählten Teilnehmenden wird derzeit die Vollständigkeit und Verständlichkeit der Items ermittelt. Ab dem Wintersemester 2017/18 wird das Raster im Rahmen einer Vor- und Nachbefragung aller Teilnehmenden eines eLearning-Zertifikats eingesetzt, um den Kompetenzzuwachs zu ermitteln. Ziel ist hierbei sowohl der Einsatz als individuelles Diagnoseinstrument als auch Aussagen darüber, welche Kompetenzen durch ein bestimmtes Fortbildungsangebot in welchem Maße gestärkt werden. Diese Ergebnisse werden auch Gegenstand des Vortrags sein.
Literatur
Anderson, L. W., Krathwohl, D. R., & Bloom, B. S. (2001). A Taxonomy for Learning, Teaching, and Assessing: A Revision of Bloom’s Taxonomy of Educational Objectives. London: Longman Publishing Group.
Baacke, D. (1973). Kommunikation und Kompetenz: Grundlegung einer Didaktik der Kommunikation und ihrer Medien. München.
Baacke, D. (1996). Medienkompetenz - Begrifflichkeit und sozialer Wandel. In A. von Rein (Ed.), Medienkompetenz als Schlüsselbegriff (pp. 112–144). Bonn: Deutsches Institut für Erwachsenenbildung.
Bloom, B. S., & Engelhart, M. D. (Eds.) (1976). Beltz-Studienbuch: Vol. 35. Taxonomie von Lernzielen im kognitiven Bereich (5. Aufl. - 17. - 21. Tsd). Weinheim u.a.: Beltz.
Eichhorn, M., Müller, R., & Tillmann, A. (2017). Entwicklung eines Kompetenzrasters zur Erfassung der "Digitalen Kompetenz" von Hochschullehrenden. In C. Igel (Ed.), Bildungsräume. Proceedings der 25. Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft : 5. bis 8. September 2017 in Chemnitz (pp. 209–219). Münster, New York: Waxmann.
Ferrari, A. (2012). Digital Competence in Practice: An Analysis of Frameworks . Sevilla: European Commission. Retrieved February 20, 2017, from http://ftp.jrc.es/EURdoc/JRC68116.pdf.
Ilomäki, L., Kantosalo, A., & Kakkala, M. (2011). What is digital competence? Retrieved February 20, 2017, from https://tuhat.helsinki.fi/portal/files/48681684/Ilom_ki_etal_2011_What_is_digital_competence.pdf.
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Reinmann, G., Hartung, S., & Florian, A. (2013). Akademische Medienkompetenz im Schnittfeld von Lehren, Lernen, Forschen und Verwalten. Retrieved October 13, 2016, from http://gabi-reinmann.de/wp-content/uploads/2013/07/AkademischeMedienkompetenz_Reinmann_Hartung_Florian.pdf.
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Wedekind, J. (2004). Medienkompetenz an Hochschulen. In C. Bremer & K. Kohl (Eds.), E-Learning-Strategien und E-Learning-Kompetenzen an Hochschulen (pp. 267–279). Bielefeld: Bertelsmann.
Wedekind, J. (2008). Medienkompetenz für (Hochschul-)Lehrende. zeitschrift für e-learning, 3(2), 24–37.
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