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Description
3-5 Keywords (aus: Personalentwicklung,<br> Studiengangentwicklung,<br> Institutionalisierung/<br>Strukturentwicklung, Organisations-<br>entwicklung, Bildungs-<br>politik, HD Praxis,<br>Fachdidaktik/Fachkultur, <br> HD Grundlagenforschung, <br>Angewandte Forschung, <br> Wertediskurs, Internationalisierung,<br> Netzwerke, ggf. andere Schlüsselbegriffe)
HD Praxis, Fachkultur, Schlüsselkompetenzen, E-Learning
Abstract (für alle Formate)<br>Bitte vergessen Sie nicht<br> das Format unter<br>"Presentation type"<br> am Ende dieser<br>Seite anzugeben.
Der Fachbereich Biologie an der Universität Ulm entwickelt zum Sommersemester 2018 ein digitales Lernangebot von Studierenden für Studierende: Das Modul „Online-tool development“ vermittelt fachliche und nichtfachliche Inhalte und Kompetenzen und kombiniert innovative Lernformen und Studiertechniken. Es entsteht ein interaktives Online-Lernangebot, welches seinerseits fachliche Inhalte und generelle Informationen für Studienbeginner im Bachelor Biologie und im Master Biology bereitstellt. Dem eigenverantwortlichen Arbeiten wird bewusst viel Raum gegeben, um eine tiefe und interessenbegleitende Erarbeitung der fachlichen und überfachlichen Kompetenzen zu gewährleisten.
Aufgrund seiner umfassenden inhaltlichen Ausrichtung wird das Modul in das Curriculum im Masterstudiengang Biology eingebettet und umfasst insg. 8 Semesterwochenstunden, welche sich auf zwei Semester verteilen und in verschiedenen Lehr-/Lernformaten (u.a. Seminar, Projektarbeit, Exkursion) absolviert werden. Bei erfolgreicher Teilnahme werden 12 Leistungspunkte erworben. Das derzeit an der Universität Ulm durchgeführte UULM PRO MINT & MED Projekt ermöglicht die Leitung und Durchführung des Moduls maßgeblich durch die Studienlotsin Biologie. Die Planung und Weiterentwicklung wird in enger Kooperation mit dem Zentrum für Lehrentwicklung, insb. mit den Bereichen Hochschuldidaktik und E-Learning, sowie dem Kommunikations- und Informationszentrum für den technischen Support, realisiert. Durch Exkursionen z.B. zu Schulen können Aspekte des Service Learning angesprochen werden. Bei erfolgreicher Umsetzung wird eine Ausweitung auf andere Fächer angestrebt.
Inhaltlich ist das Modul breit angelegt und verfolgt verschiedene studienrelevante Lernziele.
- Masterstudierende entwickeln in Kleingruppen und in Kooperation mit Praxispartnern (Hochschuldidaktik, E-Learning, Service Learning etc.) interaktive Online-Tools, welche sie im Anschluss anwenden und auswerten. Das Konzept ist so angelegt, dass ein Großteil im Selbststudium erarbeitet wird
- Die Studierenden verfolgen dabei das Projekt von der Untersuchung ihrer Zielgruppe, über dessen Umsetzung innerhalb der Software bis zu dessen Anwendung.
- Zu Beginn wird ein Konzept entwickelt und präsentiert (Zielgruppenanalyse, Zeit- und Maßnahmenplan, Durchführbarkeit, Ressourcen etc.). Hier befassen sich die Studierenden kritisch mit der Nachhaltigkeit ihres Projekts und verteidigen ihre Ideen vor einer Jury.
- Zum Abschluss wird das Ergebnis vor geladenen Gästen präsentiert.
- Inhaltlich werden unterschiedliche Wissensbereiche aus dem Fach Biologie auf Bachelorniveau erarbeitet und aufbereitet.
- Es wird eine breite Palette an Softskills gefördert, u.a. Reflexionsfähigkeit, Selbstorganisation, wissenschaftliches Arbeiten, Problemlösefähigkeit, Umgang mit Medien, Zielgruppenorientierung, Interkulturelle Kompetenz, Teamfähigkeit, u.v.m.
Unter aktuellen bildungspolitischen Gesichtspunkten werden mehrere Ebenen aufgegriffen:
- Digitalisierung: An den Hochschulen werden onlinebasierte Lehr- und Lernformen, die auf die Bedürfnisse der Studierenden zugeschnitten sind, immer bedeutender. Allerdings werden sie oft nur durch Eigeninitiative einzelner Lehrender eingesetzt, und das an den Hochschulen vorhandene Potential zur Digitalisierung der Lehre wird nicht ausgeschöpft (Schmidt et al. 2016). Besonderer Wert wird daher auf die Nachhaltigkeit und flächendeckende Weiterverwendung der Informations- und Lernangebote gelegt.
- Disziplinübergreifend: Die Projektumsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen (z.B. Hochschuldidaktik, E-Learning) um neue Denk- und Zugangsweisen zu gewinnen.
- Schlüsselkompetenzen: Neben fachlichem, biologiespezifischem Wissen und Können stehen verschiedene Softskills in Fokus. Diese befähigen die Studierenden aktuelle und künftige Fragestellungen im beruflichen, privaten und gesellschaftlichen Bereich zu meistern (Ufert, 2015).
Im Workshop stellen wir das Konzept vor. Die Teilnehmer können ausgewählte Tools und Inhalte ausprobieren und so zentrale Bestandteile des Moduls aus Studierendensicht erfahren. Wir möchten in den Erfahrungsaustausch mit den Teilnehmern treten und Anregungen für den Einsatz niedrigschwelliger digitaler Lernanwendungen sowohl bekommen als auch vermitteln. Wir zeigen Beispiele auf, wie Studierende selbst Lerninhalte aufbauen können, die für den Unterricht nutzbar sind.
Literatur:
Schmidt, U. et al. (2017). Monitor Digitale Bildung – Die Hochschulen im digitalen Zeitalter. Bertelsmann Stiftung. Gütersloh.
Ufert, D. (2016). Schlüsselkompetenzen für Studierende. Eine Orientierung für Hochschullehrende. Barbara Budrich. Opladen & Toronto.