February 27, 2018 to March 2, 2018
Karlsruher Institut für Technologie
Europe/Berlin timezone

Kann der Hochschultransfer die Hochschuldidaktik befruchten?

Mar 1, 2018, 5:00 PM
1h 30m
Geb. 10.11 Sitzungssaal Hauptgebäude (R223) (Karlsruher Institut für Technologie)

Geb. 10.11 Sitzungssaal Hauptgebäude (R223)

Karlsruher Institut für Technologie

Symposium Symposium

Speaker

Peter-Georg Albrecht (Hochschule Magdeburg-Stendal)

Description

Hochschulen transferieren Wissen, Technologien und Ideen in die Praxis – und stoßen dadurch Praxisentwicklungen an. Wirtschaftsunternehmen, öffentliche Einrichtungen wie auch freigemeinnützige Organisationen des sogenannten dritten Sektors transferieren aber auch Wissen, Technologien und Ideen in die Hochschulen hinein – und forcieren so Hochschulentwicklung. Forciert durch ein Bund-Länder-Programm geht es vielen Hochschulen darum, nicht nur innovativer im Transfer zu werden, sondern rekursiv auch umgekehrt durch Transfer zu „Innovativen Hochschulen“ zu werden. In den Blick genommen werden soll in einem Symposium, anders als sonst üblich, zunächst einmal nicht Transferziele, Transferstrukturen und Transfermanagement, sondern die Grundsätze, „Praxen“ sowie die Haltungen, die es braucht, um gut zu kooperieren. Ähnlichkeiten und Unterschiede zu den Grundsätzen, Praxen und Haltungen der Hochschuldidaktik sind offenkundig… Dreizehn Vorschläge dazu stehen zu Diskussion: A. Grundsätze des Transfers 1. Weil an vielen Hochschulen zumeist zuerst an wissenschaftliches Denken gedacht wird, das in praktisches Handeln einmünden soll, und nicht auch umgekehrt, besteht zwischen Wissenschaft und Praxis ein Gefälle. Dieses ist nur durch gleiche Augenhöhe einzuebnen, soll es wirklich zu einem guten Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis kommen. 2. Das Bild der Einbahnstraße prägt häufig den Hochschultransfer: Hochschulseitig wird gegeben und praxisseitig genommen. Dem ist nicht so: Transfer gelingt nur bei beiderseitigem Geben und Nehmen. 3. Der Erfahrungsreichtum der Praktiker und die wissenschaftlichen Fähigkeiten der Hochschulmitglieder dürfen sich nicht in Rückblicken und Seitenblicken erschöpfen. Eine nachhaltige Transferperspektive braucht tiefere Einblicke und bessere Überblicke; vor allem aber gemeinsame Vorausblicke. 4. Eine ehrliche Fremd- und Selbstkritik macht sowohl in der Praxis wie auch in der Wissenschaft Innovations- wie auch Kompensationspotenziale aus. Deshalb lohnt es, sich einerseits an Spitzenleistungen zu orientieren, andererseits aber auch zu versuchen, jeden mitzunehmen. B. Praxen 5. Auch Praxispartner leben mittlerweile in der Wissensgesellschaft. Der grundlegende Ansatz des Transfers ist deshalb weniger die Information als vielmehr das Aufeinander-Zugehen und die Ansprache, um Partnerschaften einzugehen. 6. Allerdings kann es nicht beim Ansprechen allein bleiben. Partnerschaften, sind sie erst einmal begründet, müssen stetig gepflegt, Partner müssen stetig begleitet werden. 7. Wer allerdings glaubt, eine Partnerschaft nach der anderen jeweils sind in der Form eines „Einzels“ bespielen zu können, irrt sich. Praxispartner passen ihnen zugespielte Bälle gern weiter. Deshalb müssen auch Hochschulen es wagen, das Spiel zu öffnen und größere Netzwerke aufzubauen, durch die die Praxispartner auch untereinander kooperieren und „Mannschaften“ bilden können. 8. Netzwerke dürfen von Hochschulen nicht neutral moderiert oder gar koordiniert werden. Sie dienen auch dazu, Praxispartnern und der Praxis Brücken in die Hochschulen hinein zu bauen und sie in die – nicht von sich aus einladenden – Hochschulstrukturen hinein zu vermitteln. 9. All das scheint selbstverständlich zu sein, ist es jedoch allzu häufig nicht. Partneransprache und Partnerschaftspflege, Netzwerk- und Vermittlungsarbeit, die allzu oft von Einzelpersonen verantwortet werden, bedürfen zusätzlich zur wichtigen personellen Komponente einer institutionellen Verbindlichkeit. C. Haltungen 10. Transfer ist Zusammenarbeit von Hochschulmitgliedern mit externen Partnern. Allerdings arbeiten längst nicht alle Hochschulmitglieder immer gut zusammen. Um wirklich transferieren zu können, muss zunächst daran gearbeitet werden. 11. Transfer dient der gegenseitigen Unterstützung und Förderung. Dazu sollte auch die Zusammenarbeit zwischen Hochschulmitgliedern führen. Dieses Ziel sollte ehrlicherweise geschärft werden, damit es auch als Transferziel gesetzt werden kann. 12. Transfer verlangt, dass sich die beteiligten Partner weiterentwickeln. Hochschulmitglieder sind nicht immer offen dafür, sich selbst zu verändern. Das ist jedoch notwendig, soll es von Praxispartnern verlangt werden. 13. Transfer hat Stärken und Schwächen, ebenso wie die Lehre und Forschung der Hochschulmitglieder. Mit Qualitätsansprüchen und -mängeln konstruktiv und grundlegend wertschätzend umzugehen, müssen Hochschulmitglieder immer wieder aufs Neue lernen, damit guter Transfer möglich wird.

Abstract (für alle Formate)<br>Bitte vergessen Sie nicht<br> das Format unter<br>"Presentation type"<br> am Ende dieser<br>Seite anzugeben.

Hochschulen transferieren Wissen, Technologien und Ideen in die Praxis – und stoßen dadurch Praxisentwicklungen an. Wirtschaftsunternehmen, öffentliche Einrichtungen wie auch freigemeinnützige Organisationen des sogenannten dritten Sektors transferieren aber auch Wissen, Technologien und Ideen in die Hochschulen hinein – und forcieren so Hochschulentwicklung.

Forciert durch ein Bund-Länder-Programm geht es vielen Hochschulen darum, nicht nur innovativer im Transfer zu werden, sondern rekursiv auch umgekehrt durch Transfer zu „Innovativen Hochschulen“ zu werden.

In den Blick genommen werden soll in einem Symposium, anders als sonst üblich, zunächst einmal nicht Transferziele, Transferstrukturen und Transfermanagement, sondern die Grundsätze, „Praxen“ sowie die Haltungen, die es braucht, um gut zu kooperieren.

Ähnlichkeiten und Unterschiede zu den Grundsätzen, Praxen und Haltungen der Hochschuldidaktik sind offenkundig - und zu diskutieren.

3-5 Keywords (aus: Personalentwicklung,<br> Studiengangentwicklung,<br> Institutionalisierung/<br>Strukturentwicklung, Organisations-<br>entwicklung, Bildungs-<br>politik, HD Praxis,<br>Fachdidaktik/Fachkultur, <br> HD Grundlagenforschung, <br>Angewandte Forschung, <br> Wertediskurs, Internationalisierung,<br> Netzwerke, ggf. andere Schlüsselbegriffe)

Transfer, Grundsätze-Praxen-Haltungen, Weiterentwicklungen von Hochschulen

Primary author

Peter-Georg Albrecht (Hochschule Magdeburg-Stendal)

Co-author

Anne Lequy (Hochschule Magdeburg-Stendal)

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