February 27, 2018 to March 2, 2018
Karlsruher Institut für Technologie
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Förderung von kreativem Denken in der Hochschullehre. Erste Ergebnisse einer Evaluationsstudie zur Kombination der Inverted-Classroom-Methode mit dem Einsatz von Tablets in kunstdidaktischen Seminaren

Mar 2, 2018, 9:15 AM
2h
Geb. 20.30 SR -1.013 (UG) (Karlsruher Institut für Technologie)

Geb. 20.30 SR -1.013 (UG)

Karlsruher Institut für Technologie

Beitrag für Impulsforum Impulsforum 11

Speakers

Prof. Rebekka Schmidt (Kunstdidaktik Universität Paderborn)Ms Sarah Biemann (Kunstdidaktik Universität Paderborn)

Description

Innerhalb des durch das Fellowship für Innovationen in der digitalen Hochschullehre geförderten Projektes „Innovation durch Kombination“, wurde ein Lehrkonzept erprobt und evaluiert, in dem das Inverted Classroom Modell durch den Einsatz von iPads und fachspezifisch-kreativitätsfördernde Maßnahmen in den Präsenzveranstaltungen ergänzt. Dieses wurde durch mehrere Untersuchungen (Pre-Posttest, Beobachtungen, Interviews) begleitet, um den Effekt der Lehrinnovation auf das kreative Denken, die Beteiligung der Studierenden und deren Wahrnehmung des Seminars zu ermitteln. Der Vortrag skizziert das Lehrkonzept, die eingesetzten digitalen Lernformate und das Untersuchungs-design. Darüber hinaus erste Ergebnisse der Begleitforschung vorgestellt und diskutiert. So zeigen sich beispielsweise in der Beobachtungsstudie bereits erste positive Effekte hinsichtlich des Neugierverhal-tens und der Fokussierung. Ziel ist es, mit dieser ersten explorativen Studien eine Grundlage für wei-tere Forschungen zu etablieren.

3-5 Keywords (aus: Personalentwicklung,<br> Studiengangentwicklung,<br> Institutionalisierung/<br>Strukturentwicklung, Organisations-<br>entwicklung, Bildungs-<br>politik, HD Praxis,<br>Fachdidaktik/Fachkultur, <br> HD Grundlagenforschung, <br>Angewandte Forschung, <br> Wertediskurs, Internationalisierung,<br> Netzwerke, ggf. andere Schlüsselbegriffe)

Inverted Classroom, Tableteinsatz, Kreativitätsförderung, Kunst

Abstract (für alle Formate)<br>Bitte vergessen Sie nicht<br> das Format unter<br>"Presentation type"<br> am Ende dieser<br>Seite anzugeben.

Nicht nur aufgrund ihrer zunehmenden Verbreitung im Alltag wird der Einbezug digitaler Lernformate in Bildungsprozesse verstärkt diskutiert (Wannemacher, 2016). Studien belegen, dass ein gezielter Medieneinsatz sich positiv und relativ konsistent auf das Lernverhalten auswirken kann (Herzig, 2014). Darüber hinaus bieten digitale Lernszenarien bessere Voraussetzungen für Partizipation und Mitbestimmung der Studierenden an der Lehre (Zauchner et al., 2008) und damit auch für die zunehmend geforderten Deeper-Learning-Methoden (Johnson et al. 2016).
Trotz der genannten und noch weiterer Vorteile , halten mobile Endgeräte allerdings kaum direkten Einzug in das didaktische Design von Vorlesungen und Seminaren (vgl. Liebscher & Jahnke, 2012). Vor allem die Vernachlässigung digitaler Medien in kunstdidaktischen Seminaren erscheint umso problematischer, als diese ein hohes kreatives Potenzial sowohl aufgrund neuer Gestaltungsmöglichkeiten und Experimentierformen (Peez, 2012) als auch durch partizipative Nutzungsformen (Meyer, 2015) beinhalten. Da angehende Kunstlehrkräfte im Studium jedoch wenig reflektierte Erfahrungen sowohl praktischer Art als auch im didaktischen Einbezug digitaler Medien sammeln können, fällt es ihnen oft schwer, die Vorteile und fachspezifischen Chancen zu sehen oder sich einen Einsatz im Unterricht vorzustellen.

Innerhalb des Projektes „Innovation durch Kombination“, welches durch das Fellowship für Innovationen in der digitalen Hochschullehre (gemeinsame Programmlinie des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie des Stifterverbandes) gefördert wird, werden die genannten Erkenntnisse genutzt, um ein neuartiges Lehrkonzept zu erproben und zu evaluieren. Grundlage ist dabei das Prinzip des Inverted Classrooms, das durch den Einsatz von iPads, sowie fachspezifischen kreativitätsfördernden Maßnahmen in den Präsenzveranstaltungen ergänzt wird. Durch die Reflexion der praktisch gesammelten Erfahrungen haben die Lehramtsstudierenden darüber hinaus die Möglichkeit, sich das zukünftig immer notwendigere „technologische pädagogische Inhaltswissen“ (Petko, 2014) anzueignen, um mobile Geräte sinnvoll und nachhaltig in den Kunstunterricht an Schulen integrieren zu können.
Das Lehrprojekt wurde durch mehrere Evaluationsstudien (Pre-Posttest, Beobachtungen, Interviews) begleitet, durch welche der Effekt der Lehrinnovation auf das kreative Denken, die Beteiligung der Studierenden und deren Wahrnehmung des Seminars ermittelt werden sollte.

Der Vortrag skizziert zum einen die digitalen Lernformate, die im Rahmen dieses Lehrprojektes eingesetzt wurden, um
- selbstbestimmtes Lernen und Mitbestimmung zu unterstützen,
- eine inhaltlich tiefer greifende Teilhabe während der Präsenzzeiten zu ermöglichen,
- das kreative Denken der Studierenden zu fördern,
- das Spektrum der eigenen gestalterischen Ausdrucksmittel zu erweitern.
Darüber hinaus werden erste Ergebnisse der Begleitforschung vorgestellt und diskutiert. So konnten im Rahmen einer Beobachtungsstudie bereits erste positive Effekte bzgl. des kombinierten Einsatzes von Tablets und der Inverted-Classroom-Methode nachgewiesen werden. Hier zeigt sich u. a., dass v. a. das Neugierverhalten und die Fokussierung aufseiten der Kunststudierenden steigen. Der Vortrag wird darüber hinaus auch die Ergebnisse des Pre-Posttest zum schöpferischen Denken zeichnerisch (TSD-Z, Urban & Jellen, 1994) sowie der Interviews mit einigen Studierenden darstellen und diskutieren. Ziel ist es, auf Grundlage dieser ersten explorativen Studien weitere Forschungen zu etablieren, um so den Methodeneinsatz in der Hochschullehre reflektiert weiterentwickeln zu können.

Literatur
Herzig, B. (2014). Wie wirksam sind digitale Medien im Unterricht? Gütersloh: Bertelsmann Stiftung.
Johnson, L. et al. (2016). NMC Horizon Report: 2016 Higher Education Edition: Deutsche Ausgabe (Überset-zung: Helga Bechmann, Multimedia Kontor Hamburg). Austin, Texas: The New Media Consortium.
Liebscher, J. & Jahnke, I. (2012). Ansatz einer kreativitätsfördernden Didaktik mit mobilen Endgeräten. In G. Csanyi, F. Reichl & A. Steiner (Hrsg.), Digitale Medien – Werkzeuge für exzellente Forschung und Leh-re. Münster: Waxmann, S. 211 – 222.
Meyer, Torsten (2015). What’s Next, Arts Education? Fünf Thesen zur nächsten Kulturellen Bildung. Online verfügbar unter https://www.kubi-online.de/artikel/whats-next-arts-education-fuenf-thesen-zur-naechsten-kulturellen-bildung, zuletzt geprüft am 26.07.2016.
Peez, G. (2012). Einführung in die Kunstpädagogik. Stuttgart: Kohlhammer.
Petko, D. (2014). Einführung in die Mediendidaktik. Weinheim: Beltz.
Urban, K. K. & Jellen, H.G. (1995). Test zum schöpferischen Denken – zeichnerisch.
Wannemacher, K. (2016): Digitale Lernszenarien im Hochschulbereich. Berlin: Geschäftsstelle Hochschulforum Digitalisierung. URL: https://hochschulforumdigitalisierung.de/sites/default/files/dateien/HFD_AP_Nr15_Digitale_Lernszenarien.pdf.
Zauchner, S., Baumgartner, P., Blaschitz, E. & Weissenbäck, A. (2008). Offener Bildungsraum Hochschule: Freiheiten und Notwendigkeiten, Münster: Waxmann, S. 11 - 13.

Primary author

Prof. Rebekka Schmidt (Kunstdidaktik Universität Paderborn)

Co-author

Ms Sarah Biemann (Kunstdidaktik Universität Paderborn)

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