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Description
3-5 Keywords (aus: Personalentwicklung,<br> Studiengangentwicklung,<br> Institutionalisierung/<br>Strukturentwicklung, Organisations-<br>entwicklung, Bildungs-<br>politik, HD Praxis,<br>Fachdidaktik/Fachkultur, <br> HD Grundlagenforschung, <br>Angewandte Forschung, <br> Wertediskurs, Internationalisierung,<br> Netzwerke, ggf. andere Schlüsselbegriffe)
HD Praxis, Fachdidaktik, Fachkultur, Organisationsentwicklung, Wertediskurs, Transfer
Abstract (für alle Formate)<br>Bitte vergessen Sie nicht<br> das Format unter<br>"Presentation type"<br> am Ende dieser<br>Seite anzugeben.
Entrepreneurship hat Konjunktur. Seit einigen Jahren findet der Begriff sowohl aus der Perspektive der Organisationsentwicklung als auch in der Hochschuldidaktik zunehmend Beachtung. Inkubatoren, Gründungs- und Transferzentren sowie entsprechende Beratungsangebote wurden an zahlreichen deutschen Hochschulen eingerichtet. In der Lehre wird der Blick entsprechend häufiger auf die Entwicklung ‚unternehmerischer‘ Kompetenzen und gründungsrelevanten Fachwissens gelegt. Vor allem Start-up-Gründungen werden vielfältige Potentiale zugesprochen: als Alternative zu traditionellen Karrierewegen für Studierende, als Bestandteil der ‚Third Mission‘ von Hochschulen und als Faktor der regionalen Wirtschaftsentwicklung.
Neben großer Zuversicht in die Potentiale einer entrepreneurialen Haltung und Ausbildung ist jedoch auch Skepsis gegenüber dieser Entwicklung zu beobachten. Obwohl der Begriff des Entrepreneurship viele Auslegungsmöglichkeiten bietet, scheint dieser für unterschiedliche Fachkulturen und Funktionsgruppen nicht in gleichem Maße anschlussfähig oder sogar problematisch zu sein. In diesem Workshop sollen Potentiale, Fallstricke und interdisziplinäre Anschlussfähigkeiten des Konzepts sowie entsprechende Schlussfolgerungen für die Hochschullehre kritisch diskutiert werden.
Interessierte wie skeptische Tagungsteilnehmende finden so eine niedrigschwellige Möglichkeit, über einen wichtigen Trend in Hochschuldidaktik und Organisationsentwicklung ins Gespräch zu kommen, kritische Fragen zu stellen und Impulse für interdisziplinäre Sichtweisen zu erhalten. Für Teilnehmende, die sich vertieft mit dem Thema befassen möchten, werden Hinweise auf weiterführende Quellen, aktuelle Forschungsfragen und Projektbeispiele im Bereich Entrepreneurship Education bereitgehalten.
Ablauf des Workshops:
Nach einem gemeinsamen Austausch über enge bzw. weite Auffassungen des Begriffs Entrepreneurship erhalten Workshop-Teilnehmende eine kurze Einführung zu möglichen Wirkungsorten und Umsetzungsformen von Entrepreneurship-Konzepten und entsprechender Lernangebote an den Hochschulen.
In einer Gruppenarbeitsphase werden einzelne Aspekte der Konzepte – anhand zentraler Schlagwörter – aus einer disziplinären Perspektivenvielfalt beleuchtet und Konfliktfelder umrissen. Dazu werden die Teilnehmenden in vier Diskussionsgruppen unterteilt, wobei ihnen bestimmte disziplinäre Perspektiven als Diskussionsimpulse zugewiesen werden. Die Gruppen wählen aus einer Auswahl potentiell kontroverser Themen oder Einzelaspekte (Menschenbild des Entrepreneurs, Social Entrepreneurship, Start-up, Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft…) zwei aus oder definieren eigene Diskussionsthemen. Darauf folgend sollen Potentiale und problematische Aspekte des Konzepts mit Blick auf den Bezugsrahmen Hochschule besprochen werden. In diesem Arbeitsschritt werden Hoffnungen und Vorbehalte expliziert und Interessenskonflikte identifiziert. Im nächsten Schritt überlegen die Teilnehmenden aus Sicht der ihnen zugeteilten Disziplin, wie ein fachspezifischer Beitrag zum Diskurs von ‚Entrepreneurship an der Hochschule‘ aussehen könnte. Der letzte Schritt dieser Arbeitsphase befasst sich mit dem Transfer dieser Überlegungen in die Lehrpraxis. Ziel ist es, konstruktiv-kritische Ideen für die Bearbeitung des Themas Entrepreneurship in der interdisziplinären Lehre zu entwickeln und die dazugehörigen Kompetenzentwicklungsziele zu formulieren. Ein umfassender Überblick zur kritischen Entrepreneurship- sowie zur Entrepreneurship Education-Forschung, die im deutschsprachigen Raum noch nicht breit etabliert sind, kann im Rahmen des Workshops nicht angeboten werden. Es erfolgen jedoch Verweise auf entsprechende Forschungsfelder.
Die Arbeitsphase endet mit einer Identifizierung individueller Fragestellungen und Impulse für die eigene berufliche Tätigkeit und potentieller neuer Gesprächspartner_innen innerhalb der eigenen Institution.
Zielgruppe:
Dieser Workshop setzt keine Expertise voraus und richtet sich an Angehörige aller Fach- und Funktionsbereiche sowie Studierende. Die Teilnehmendenanzahl sollte 20 nicht überschreiten.
Ausstattung: Flipchart, 2 Pinnwände, Pins, Beamer, Stifte.
Moderationskarten, Klebepunkte und Ergebnisbögen werden mitgebracht.
Literatur:
Colette, Henry. 2013. „Entrepreneurship education in HE: are policy makers expecting too much?” Education + Training 55/8-9. https://doi.org/10.1108/ET-06-2013-0079
Essers, Caroline et al. (Hg.) 2017. Critical Perspectives on Entrepreneurship. Challenging Dominant Discourses. London: Routledge.
Grichnik, Dietmar et al. 2017. „Academic Entrepreneurship.“ In: dies. Entrepreneurship. Unternehmerisches Denken, Entscheiden und Handeln in innovativen und technologieorientierten Unternehmungen. 2., überarbeitete Auflage. Stuttgart: Schäffer Poeschel.
Klusmeyer, Jens/Tobias Schlömer/Michaela Stock (Hg.). 2015. Entrepreneurship Education in der Hochschule. Themenheft der Zeitschrift für Hochschulentwicklung. ZFHE 10/3.