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Description
3-5 Keywords (aus: Personalentwicklung,<br> Studiengangentwicklung,<br> Institutionalisierung/<br>Strukturentwicklung, Organisations-<br>entwicklung, Bildungs-<br>politik, HD Praxis,<br>Fachdidaktik/Fachkultur, <br> HD Grundlagenforschung, <br>Angewandte Forschung, <br> Wertediskurs, Internationalisierung,<br> Netzwerke, ggf. andere Schlüsselbegriffe)
HD Praxis, Angewandte Forschung
Abstract (für alle Formate)<br>Bitte vergessen Sie nicht<br> das Format unter<br>"Presentation type"<br> am Ende dieser<br>Seite anzugeben.
In der deutschen Hochschullandschaft werden vermehrt Lehrveranstaltungen angeboten, die dem Service Learning-Gedanken „Lernen durch Verantwortung“ folgen und fachspezifische Inhalte mit ehrenamtlichem, gesellschaftlichem Engagement verbinden („Lerne und tue Gutes“). Gleichzeitig stellen solche Veranstaltungen im internationalen Vergleich noch immer eher die Ausnahme als die Regel dar. Begründet wird dies aus Sicht der Lehrenden meist mit dem hohen Aufwand und den bürokratischen Hürden, die solche Veranstaltungen mit sich bringen. Darüber hinaus wird auch die didaktisch-methodische Planung von Service Learning-Formaten häufig als zusätzliche Herausforderung erlebt. Dagegen steht die Begleitforschung zu Service Learning noch immer am Anfang (vgl. Reinders, 2016), sodass für den deutschsprachigen Hochschulkontext bisher nur wenige wissenschaftlich fundierte Belege zur besonderen Wirksamkeit von Service Learning-Veranstaltungen vorliegen, um Lehrende oder gar Hochschulleitungen von dem Lehr-Lern-Format zu überzeugen und den Aufwand auf wissenschaftlicher Basis zu rechtfertigen.
Ziel dieses Workshops ist es, aus hochschuldidaktischer Perspektive und unter Einbezug der bisherigen Erkenntnisse aus Forschung und Praxis kritische Knackpunkte bei der Planung, Durchführung und Evaluation von hochschulischen Service Learning-Veranstaltungen zu erarbeiten. Bei Interesse vonseiten der Teilnehmenden ist die gemeinsame, über den Workshop hinausgehende Erarbeitung einer Prozessbeschreibung für die didaktische sowie organisatorische Planung und Umsetzung von Service Learning in der Hochschullehre denkbar. Diese kann Lehrenden, die eine Service Learning-Veranstaltung anbieten oder planen, an die Hand gegeben werden; gleichzeitig kann eine Prozessbeschreibung Hochschuldidaktikern/-innen bei Workshops und Beratungen zu Service Learning unterstützen.
Beispielhaft sollen im Rahmen des Workshops neben einer Vorstellung von Service Learning als Lehr-Lern-Format im Hochschulkontext zwei Inputs gegeben werden, die als Grundlage für die Diskussion und gemeinsame Erarbeitung dienen: Zum einen wird das hochschuldidaktische Service Learning-Projekt WeiterHoch (Weiterbildung Hochschullehre) vorgestellt, das aktuell am Interdisziplinären Kolleg Hochschuldidaktik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main durchgeführt wird. Dabei wird geflüchteten Akademikern der Zugang zu hochschuldidaktischen Veranstaltungen am IKH ermöglicht. Hier werden Vorgehensweisen, Erfahrungen und Herausforderungen in Bezug auf praktische und organisatorische Aspekte, politische Rahmenbedingungen (hier im Kontext der Flüchtlingspolitik) und Begleitforschung benannt. Zum anderen wird ein Forschungsprojekt präsentiert, das die Gelingensfaktoren im Service Learning im Hochschulkontext untersucht, indem sowohl Lehrende als auch Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen an verschiedenen Hochschulen im deutschsprachigen Raum befragt werden. Es wird ein umfassender Überblick über Erfahrungen, Vorgehensweisen und Herausforderungen bei der Beforschung von Service Learning im Hochschulkontext gegeben.
Die methodisch-didaktische Gestaltung des Workshops sieht vor, nach den exemplarischen Inputs in Gruppenarbeitsphasen kritische, generalisierbare Aspekte der Planung, Durchführung und Evaluation von Service Learning-Veranstaltungen in der Hochschullehre bzw. Service Learning-Projekten in der Hochschuldidaktik zu erarbeiten und im Anschluss im Plenum zur Diskussion zu stellen.
Literatur
Reinders, H. (2016). Service Learning – Theoretische Überlegungen und empirische Studien zu Lernen durch Engagement. Weinheim und Basel: Beltz Juventa.
Dr. Claudia Burger & Dipl.-Psych. Julia Mordel
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Arbeitseinheit Pädagogische Psychologie
Psychologie des Lehrens und Lernens im Erwachsenenalter
Interdisziplinäres Kolleg Hochschuldidaktik – IKH
Arbeitsstelle Service Learning
Email: Burger@paed.psych.uni-frankfurt.de
Mordel@psych.uni-frankfurt.de