February 27, 2018 to March 2, 2018
Karlsruher Institut für Technologie
Europe/Berlin timezone

Fundierung des Aufgabenspektrums eines hochschuldidaktischen Zentrums durch praxisorientierte Forschung und Evaluation – Projekt „Evidenzbasierung“ als Modell

Feb 28, 2018, 3:30 PM
1h 30m
Geb. 20.30 SR -1.017 (UG) (Karlsruher Institut für Technologie)

Geb. 20.30 SR -1.017 (UG)

Karlsruher Institut für Technologie

Workshop Workshops

Speakers

Dr Klaus Vosgerau (Technische Universität Hamburg)Dr Sara Braun (Technische Universität Hamburg)

Description

Die zentrale Aufgabe des „Zentrums für Lehre und Lernen“ (ZLL) der TU Hamburg liegt darin, Lehrende bei der Weiterentwicklung ihrer Lehre zu unterstützen. Um die Qualität der eigenen Arbeit weiterzuentwickeln, hat sich das ZLL vorgenommen, seine maßgeblichen Handlungsfelder evidenzbasiert zu fundieren. Im Workshop wird das ZLL-Modellprojekt „Evidenzbasierung“ vorgestellt, in dem die Mitarbeiter/-innen in drei Clustern (Studieneingang, Studiengangsstrukturen, Kulturwandel) Schlüsselfragen anhand bestehender und selbst gewonnener empirischer Evidenz bearbeiten. Die Projektergebnisse werden für die hochschulinterne Kommunikation sowie für hochschuldidaktische Publikationen genutzt. Projektziele sind die wissenschaftsbasierte Qualitätsentwicklung des ZLL, die Weiterqualifikation der Mitarbeiter/-innen und die Teamentwicklung. Im Workshop erarbeiten die Teilnehmenden Ansätze für ein eigenes Evidenzvorhaben auf Grundlage der eigenen Rahmenbedingungen. Das ZLL-Beispiel nutzen sie dabei zur Orientierung. Nach einer Einführung wechseln sich Arbeits- und Plenumsphasen zur Zielbestimmung des eigenen Vorhabens, zur Festlegung nötiger Maßnahmen und zur Reflexion von Chancen und Risiken ab. Am Ende können die Teilnehmenden zentrale Punkte ihrer Vorhaben benennen.

Abstract (für alle Formate)<br>Bitte vergessen Sie nicht<br> das Format unter<br>"Presentation type"<br> am Ende dieser<br>Seite anzugeben.

Das „Zentrum für Lehre und Lernen“ (ZLL) der Technischen Universität Hamburg (TUHH) ist eine service-orientierte hochschuldidaktische Einrichtung, deren zentrale Aufgabe es ist, Lehrende der eigenen Hochschule bei der qualitativen Weiterentwicklung ihrer Lehre zu unterstützen. Seine Beratungskompetenz wird auch danach bewertet, ob sie evidenzbasiert erfolgt (vgl. Rhein 2016). Da das Zentrum zudem – seinem Auftrag gemäß – wissenschaftsbasiert und forschend agieren soll, hat es sich vorgenommen, seine maßgeblichen Handlungsfelder systematisch evidenzbasiert zu fundieren.

Die Beantwortung der Frage, wie bestehende und selbst gewonnene empirische Evidenz zu hochschuldidaktischen Fragen stärker in den Arbeitsalltag integriert werden kann, stellt in Anbetracht umfassender Aufgaben des Zentrums eine Herausforderung dar. Im Workshop wird das Projekt „Evidenzbasierung“ als Modell vorgestellt, an dem das gesamte Team des Zentrums für zunächst zwölf Monate beteiligt ist. Zur Durchführung organisieren sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in drei Evidenzclustern zu den Themen „Studieneingang“, „Studienstrukturen“ und „Kulturwandel“ sowie in kleineren Teilprojekten, in denen einzelne, für das Zentrum relevante Schlüsselthemen bearbeitet werden. Dabei wird auf bestehende Evidenz zurückgegriffen und es werden eigene, empirische Untersuchungen durchgeführt, beispielsweise zu der Frage, welche hochschulinternen Wirkungen die Weiterqualifikationsmaßnahmen des Zentrums haben. Zur Orientierung wurde ein Evidenz-Stufenmodell konzipiert, das an bestehende Konzepte von Evidenzbasierung angelehnt und an die Rahmenbedingungen hochschuldidaktischer Praxis angepasst ist (vgl. Eitel 2003, Bromme et al. 2014).

Das Projekt wird durch eine Steuerungsgruppe geleitet und ist in vier Phasen unterteilt: die Initiations-, Erhebungs-, Auswertungs- und Reflexionsphase. Während der Phasen arbeiten die Evidenz-Cluster und Teilprojekte eigenständig. Als Abschluss der einzelnen Phasen dienen die so genannten „Evidenzplena“, in denen Prozessfortschritte und empirische Zwischenergebnisse dem ganzen Team vorgestellt und anschließend diskutiert werden. In der abschließenden Reflexionsphase wird diskutiert, inwiefern die Ergebnisse der Evidenzcluster und Teilprojekte für die Arbeit des Zentrums, für die hochschulinterne Kommunikation sowie für Publikationen in der hochschuldidaktischen Community genutzt werden können. Darüber hinaus wird reflektiert, inwiefern die übergreifenden Ziele des Gesamtprojekts erreicht wurden. Diese sind einerseits die wissenschaftsbasierte Qualitätsentwicklung der eigenen Arbeit, die Weiterqualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im hochschuldidaktischen Zentrum im Bereich der Lehr-Lern-Forschung und die Teamentwicklung. Andererseits ist es ein Ziel, die Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler der eigenen Hochschule an Forschungsergebnisse aus diesem Bereich heranzuführen und sie für eine Kooperation im Bereich der Lehrentwicklung zu überzeugen.

Der Workshop soll den Teilnehmenden ermöglichen, schrittweise ein eigenes Zielraster zur Evidenzbasierung zu erarbeiten, indem sie von den jeweils besonderen Verhältnissen in ihrer Heimatinstitution und von ihrer eigenen, spezifischen Tätigkeit als Hochschuldidaktikerinnen und -didaktiker ausgehen. Das Evidenzprojekt des Zentrums für Lehre und Lernen der TU Hamburg dient dabei als Vergleichsbeispiel für andere hochschuldidaktische Einrichtungen, damit diese als Ganze eine Strategie zur Evidenzgewinnung skizzieren oder reflektieren können.

Nach einer Einführung wechseln sich themenzentrierte Arbeits-, Diskussions- und Präsentationsphasen ab. Die Themenfolge reicht von der Zielbestimmung für ein eigenes Vorhaben zur Evidenzbasierung der didaktischen Lehr- und Lernförderung über die Feststellung der dafür nötigen Maßnahmen und Akteure bis zur abschließenden Reflexion von Chancen und Risiken des eigenen Ansatzes. Am Ende hat jede und jeder Teilnehmende das Thema einer systematischen, einrichtungsübergreifenden Evidenzbasierung auf die eigenen Einrichtung bezogen und kann zwei bis drei zentrale Punkte zur Prüfung oder Weiterentwicklung eines eigenen Vorhabens benennen.

Literatur

Bromme, R./ Prenzel, M./ Jäger, M. (2014): Empirische Bildungsforschung und evidenzbasierte Bildungspolitik. Eine Analyse von Anforderungen an die Darstellung, Interpretation und Rezeption empirischer Befunde. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft (17), S. 3-54.

Eitel, F. (2003): Evidenzbasierte Lehre. Best Evidence Medical Education. In: Medizinische Ausbildung (20), S. 153-159.

Rhein, R. (2016): Theorieperspektiven zur Professionalität der Hochschuldidaktik. In: Merkt, M./Wetzel, C./Schaper, N. (Hg.): Professionalisierung der Hochschuldidaktik, S. 103-111.

3-5 Keywords (aus: Personalentwicklung,<br> Studiengangentwicklung,<br> Institutionalisierung/<br>Strukturentwicklung, Organisations-<br>entwicklung, Bildungs-<br>politik, HD Praxis,<br>Fachdidaktik/Fachkultur, <br> HD Grundlagenforschung, <br>Angewandte Forschung, <br> Wertediskurs, Internationalisierung,<br> Netzwerke, ggf. andere Schlüsselbegriffe)

Evidenzbasierung, Personalentwicklung, Organisationsentwicklung, Hochschuldidaktisches Zentrum

Primary authors

Dr Klaus Vosgerau (Technische Universität Hamburg) Dr Sara Braun (Technische Universität Hamburg)

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