February 27, 2018 to March 2, 2018
Karlsruher Institut für Technologie
Europe/Berlin timezone

Rigour versus Relevance - Anspruch und Wirklichkeit des Scholarship of Teaching and Learning

Mar 1, 2018, 10:15 AM
1h 30m
Karlsruher Institut für Technologie

Karlsruher Institut für Technologie

Workshop Workshops

Speakers

Mr Jonas Leschke (Universität Paderborn) Rebecca Schulte (Universität Paderborn) Robert Kordts-Freudinger (Universität Paderborn)

Description

Basierend auf der Zunahme der Veröffentlichungen zu Lehrforschungsprojekten im Sinne des Scholarship of Teaching and Learning (SoTL) problematisiert der Workshop die (methodische) Qualität der SoTL-Projekte. Die forschungsmethodischen Ansprüche an die die Projekte der Lehrenden, die sich häufig ohne sozialwissenschaftlichen Hintergrund mit SoTL auf ein für sie „unbekanntes“ Forschungsterrain begeben, sollen diskutiert werden. Folgende Fragen werden dabei fokussiert: In welchem Umfang können empirische Qualitätsstandards an SoTL-basierte Lehrforschungsprojekte angelegt werden? Wie kann die Qualität der zur Veröffentlichung angedachten Projektberichte und damit die Verwertbarkeit der Ergebnisse sichergestellt werden? Wie können wir der Verantwortung der Hochschuldidaktik gegenüber den Lehrenden bei der Prozessbegleitung der Lehrforschungsprojekte gerecht werden? Wie kann daraus resultierend eine hochschuldidaktische Begleitung aussehen? Die Ziele des Workshops sind entsprechend: - Diskussion über Notwendigkeit von Qualitätsstandards in SoTL-Projekten - Sammlung erster Qualitätskriterien für SoTL-Lehrforschungsprojekte - Ideen zur Umsetzung der Qualitätskriterien in SoTL-Konzepten

Abstract (für alle Formate)<br>Bitte vergessen Sie nicht<br> das Format unter<br>"Presentation type"<br> am Ende dieser<br>Seite anzugeben.

In den letzten Jahren sind im hochschuldidaktischen Kontext vermehrt Artikel zu Lehrforschungsprojekten auf der Basis von Scholarship of Teaching and Learning (SoTL) veröffentlicht worden (u. a. die hochschullehre 2017; HDS Journal 2017). Im Zuge unserer Paderborner SoTL-Aktivität ist aufgefallen, dass die Qualität der SoTL-Artikel in Bezug auf die Standards der jeweiligen im Forschungsprojekt angewendeten empirischen Forschungsdisziplinen in einem unterschiedlichen Maß umgesetzt und eingehalten werden. Diese Diskrepanz wird auch auf internationaler Ebene diskutiert (u. a. Myatt et al. 2017).

Gemeinsam mit der hochschuldidaktischen Fachcommunity soll der Frage nachgegangen werden: In welchem Umfang können empirische Qualitätsstandards an SoTL-basierte Lehrforschungsprojekte angelegt werden und wie kann daraus resultierend eine hochschuldidaktische Begleitung aussehen?

Ziele des Workshops sind:

  • Diskussion über Notwendigkeit von Qualitätsstandards in SoTL-Projekten
  • Ausgehend von den Qualitätsstandards von Forschungsdesigns – Sammlung (erster) Qualitätskriterien für SoTL-Lehrforschungsprojekte
  • Ideen zur Umsetzung der Qualitätskriterien in SoTL-Konzepten

Nach Huber (2011) können Lehrpersonen aus allen Fachdisziplinen ihre eigene Lehre erforschen. Der Forschungsprozess entspricht disziplinübergreifenden Forschungsschritten – von der Entwicklung einer Forschungsfrage bis zu deren wissenschaftlichen Untersuchung und der Veröffentlichung der Ergebnisse (Huber 2014, 2015). Dies wird unterstützt durch den Einblick in die hochschuldidaktische SoTL-Praxis, in der sich erkennen lässt, dass Lehrende aller Fachdisziplinen SoTL praktizieren (Huber 2014, Kordts-Freudinger et al. 2017b). Im zweiten Blick wird ersichtlich, dass diese Lehrforschungsprojekte vornehmlich in eigens dafür geschaffenen Publikationsmöglichkeiten veröffentlicht werden (Kordts-Freudinger et al. 2017b sowie u. a. die hochschullehre 2017; HDS Journal 2017; disziplinenspezifische Journals). Vor allem Lehrende ohne sozialwissenschaftlichen Hintergrund begeben sich in diesem Zusammenhang auf ein für sie “unbekanntes“ Forschungsterrain – der empirischen Sozialforschung (Kordts-Freudinger et al. 2017b). Die Lehrforschungsprojekte weisen damit Merkmale transdisziplinärer Forschungsprojekte auf, da u. a. zur Erforschung der Lehre in der eigenen Forschungsdisziplin gängigen Forschungsverfahren nicht unmittelbar darauf übertragbar sind (vgl. Bergmann et al. 2005). In den einzelnen Forschungstraditionen (qualitativ/ quantitativ/ mixed-methods) sind entsprechende Qualitätsstandards hinterlegt (u. a. Bortz 2005, Flick 2004, Kuckartz 2014), denen die praxisbasierten Lehrforschungsprojekte im Rahmen der Lehrforschung eventuell nur bedingt nachkommen (können).

Damit eröffnet sich, ausgehend vom SoTL-Anspruch der Veröffentlichung der Lehrforschungsergebnisse ein Spannungsfeld, das wir mit dem Workshop bearbeiten möchten: Wie können wir der Verantwortung der Hochschuldidaktik und anderer SoTL-Initiatoren gegenüber den Lehrenden bei der empirischen Prozessbegleitung der Lehrforschungsprojekte gerecht werden? Wie kann die Qualität der zur Veröffentlichung angedachten SoTL-Artikel und damit die Verwertbartkeit der Ergebnisse sichergestellt werden?

3-5 Keywords (aus: Personalentwicklung,<br> Studiengangentwicklung,<br> Institutionalisierung/<br>Strukturentwicklung, Organisations-<br>entwicklung, Bildungs-<br>politik, HD Praxis,<br>Fachdidaktik/Fachkultur, <br> HD Grundlagenforschung, <br>Angewandte Forschung, <br> Wertediskurs, Internationalisierung,<br> Netzwerke, ggf. andere Schlüsselbegriffe)

Forschungsqualität, SoTL, Lehrforschung, Lehrforschungsstandards, Qualitätsstandards

Primary author

Rebecca Schulte (Universität Paderborn)

Co-authors

Mr Jonas Leschke (Universität Paderborn) Robert Kordts-Freudinger (Universität Paderborn)

Presentation materials

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