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1. Anwendung von Design Thinking zur Erarbeitung von Befindlichkeiten, Bedarfen, Wünschen und Problemen Lehrender
Leitfrage: Welche Grundbedürfnisse haben Lehrende im Tätigkeitsbereich Lehre? Was brauchen Lehrende, um im Lehralltag erfolgreich zu sein?
Das Konzept Design Thinking eignet sich zur nutzerorientierten Entwicklung von Dienstleistungen und Produkten durch interdisziplinäre und möglichst heterogene Gruppen [9, 10]. Dabei wird zunächst die Nutzergruppe ganzheitlich betrachtet und ihre Probleme sowie Bedarfe analysiert. An die Analysephase schließt eine Synthesephase an, in der passende Lösungen erarbeitet und getestet werden. Die Methode wurde an der FH Münster eingesetzt, um in einem strukturierten Prozess die Befindlichkeiten, Probleme und Wünsche von Lehrenden, der Zielgruppe der Hochschuldidaktik, zu erarbeiten. Hierfür wurde ein Workshop durchgeführt, an dem neben dem Didaktikteam eine Gruppe Lehrender teilnahm. Der Arbeitsprozess sowie die Ergebnisse bieten ein großes Transferpotential, um lehrendenzentrierte Angebote zu entwickeln.
2. Rekonstruktion handlungsleitender Orientierungen von Lehrenden im Prozess der Veränderung ihrer Lehre
Leitfrage: Welche Herausforderungen erleben Lehrende in der Weiterentwicklung ihrer Lehre? Inwiefern greifen hochschuldidaktische Angebote diese auf?
Um Impulse für die zweite Phase eine QPL-Projekts zu generieren, wurde dem Ansatz der responsiv-rekonstruktiven Evaluation [11] folgend eine explorative Interviewstudie mit acht Lehrenden verschiedener Fachbereiche und unterschiedlicher Affinität zum Projekt durchgeführt. In den Grundlagenfächern stellen sich ihnen Herausforderungen, welche sie mit den in eigenen Studienerfahrungen fundierten Orientierungen nicht bewältigen. Die auf eine Aktivierung und Vermittlung von Konzepten ausgerichteten Projektmaßnahmen gelingt es nicht, dass diese Orientierungen kritisch reflektiert in Bezug auf ihre Angemessenheit für die Voraussetzungen der Studierenden und veränderten Studienbedingungen reflektiert werden. Potenziale werden in einer kollaborativen Analyse von Ausgangslagen und iterativen Entwicklung von Interventionen gesehen [12].
3. Haltung, Selbstverständnis und Ziele der Hochschuldidaktik
Leitfrage: Mit welcher Haltung und welchen Zielen arbeiten wir hochschuldidaktisch mit Lehrenden?
Hochschuldidaktische Zentren durchlaufen einen typischen Entwicklungszyklus, bei dem sich das Angebotsportfolio von der Qualifizierung einzelner Lehrender durch Workshops und individuelle Beratung über die Weiterentwicklung von Gruppen mehrerer Lehrender, etwa durch die Begleitung von Communities of Practice, bis zur Organisationsentwicklung im Bereich der Lehre verändert. Die beteiligten hochschuldidaktischen Mitarbeitenden vollziehen dabei verschiedene Rollen- und Haltungswechsel, die auch mit neuen Zielvorstellungen für die Adressaten einhergehen [13]. Gemeinsam mit den Teilnehmenden werden die Moderatorinnen und Moderatoren dieser Diskurswerkstatt ihre aktuelle Position in diesem Entwicklungsprozess reflektieren und dabei die unterschiedlichen Selbstverständnisse, Haltungen und Ziele explizieren und diskutieren.
4. Lehrendenzentrierte, hochschuldidaktische Angebote abseits des Typischen
Mit der Haltung einer themenzentrierten Interaktion werden folgende Ansätze in Kleingruppen durch die Teilnehmenden an Thementischen diskutiert und erweitert:
- Individuelle Begleitung bei der Digitalisierung von Lehre: Vor dem Hintergrund nicht zufriedenstellenden Erkenntnistransfers von
Tages-Workshops in die Lehre wurde ein bedarfsorientiertes
Beratungsverfahren für Lehrende zum Einsatz von Online-Medien
entwickelt. - Akademische Fachzirkel verstehen sich als zielorientierte, moderierte Prozessbegleitung, indem status- und fächerübergreifend
Lehrende als Expert/innen gemeinsam diverse Fragestellungen zu
studien- und lehrspezifischen Themen bearbeiten. - E-Teaching Fellowship: Für die Integration digitaler Medien in die Lehre wurde ein auf kollegialem Austausch, didaktischer
Begleitung und iterativer Entwicklung beruhendes Programm konzipiert. - Lehrprojekte für Neuberufene sind ein Coachingangebot, in dem Neuberufene ihre Erfahrungen an der Hochschule gemeinsam während der
Treffen sowie allein im Rahmen von Portfolioarbeit reflektieren.
Literatur:
[9] T. Brown (2008): Design Thinking. Harvard Business Review, June, 84–92.
[10] J. Erbeldinger & T. Ramge (2013): Durch die Decke denken: Design Thinking in der Praxis. Redline Verlag, München.
[11] J. Lamprecht (2012): Rekonstruktiv-responsive Evaluation in der Praxis. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
[12] J. Lilienthal & M. Hajart (2017): Herausforderungen in der Weiterentwicklung der Lehre in Grundlagenfächern. Bericht zur explorativen Evaluation der ersten Projektphase “Wandel bewegt”. Münster: FH Münster. (unveröffentlicht)
[13] G. Gibbs (2013): Reflections on the changing nature of educational development, International Journal for Academic Development, 18(1), 4–14.
3-5 Keywords (aus: Personalentwicklung,<br> Studiengangentwicklung,<br> Institutionalisierung/<br>Strukturentwicklung, Organisations-<br>entwicklung, Bildungs-<br>politik, HD Praxis,<br>Fachdidaktik/Fachkultur, <br> HD Grundlagenforschung, <br>Angewandte Forschung, <br> Wertediskurs, Internationalisierung,<br> Netzwerke, ggf. andere Schlüsselbegriffe)
- lehrendenzentrierte Hochschuldidaktik
- Design Thinking
- handlungsleitende Orientierungen
- hochschuldidaktische Ziele