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Description
3-5 Keywords (aus: Personalentwicklung,<br> Studiengangentwicklung,<br> Institutionalisierung/<br>Strukturentwicklung, Organisations-<br>entwicklung, Bildungs-<br>politik, HD Praxis,<br>Fachdidaktik/Fachkultur, <br> HD Grundlagenforschung, <br>Angewandte Forschung, <br> Wertediskurs, Internationalisierung,<br> Netzwerke, ggf. andere Schlüsselbegriffe)
Personalentwicklung, Organisationsentwicklung, HD Praxis, Wissens- und Erfahrungstransfer
Abstract (für alle Formate)<br>Bitte vergessen Sie nicht<br> das Format unter<br>"Presentation type"<br> am Ende dieser<br>Seite anzugeben.
Im QPL-Projekt „LaborUniversität (LU)“ der Universität Leipzig (UL) sowie im sachsenweiten QPL-Verbundprojekt „Lehrpraxis im Transferplus (LiT+)“ wurden seit 2012 über 70 innovative Lehr-Lern-Projekte an der UL durch jährliche Ausschreibungen finanziell unterstützt und hochschuldidaktisch begleitet. Beide Projekte arbeiten zunehmend eng vernetzt.
Ähnlich wie bei andere Hochschulen, die solche Förderungen ausloben, stellt sich auch an der UL die Frage, was am Ende von solchen Projekten mit den guten Ideen und der Expertise der Lehrenden passiert, die eine Idee engagiert und teils trotz widriger Umstände in der Fakultät auf den Weg gebracht haben? Gewünscht ist Nachhaltigkeit, kurz die Verstetigung und der Transfer der Innovation. Doch was ist damit gemeint? Welche Wege kann eine Innovation nehmen und ist diese auch unabhängig von den Menschen zu sehen, die diese umgesetzt haben?
Uns stellte sich davon ausgehend die Frage, wie es gelingen kann, dass eben diese Lehrenden zu Multiplikator_innen werden, die (1) ihre Lehrkonzepte innerhalb ihrer Fachdisziplinen transferieren und (2) die erprobte Praxis fächerübergreifend an andere Lehrende weitergeben?
An der UL werden derzeit auf drei Ebenen hochschuldidaktische Angebote für Lehrende unterbreitet. Hierbei wird unterschieden zwischen (1) der individuellen Ebene, welche u.a. Hospitationen und Beratungen durch Hochschuldidaktiker_innen beinhaltet, (2) der Modul- & Studiengangebene, auf welcher den beteiligten Akteuren eine Prozessbegleitung bei der Curriculumentwicklung angeboten wird und (3) der universitätsweiten Ebene, die den fachübergreifenden Austausch Lehrender durch verschiedene Kurz-, ganz- und mehrtägige Formate fördern (DIDAKTIK HAPPENs, LiT.SHORTCUTS, WERKSTATT, TAG DER LEHRE, etc.). Die verschiedenen Formate erreichen dabei durchaus unterschiedliche Zielgruppen und thematisieren zudem die unterschiedlichen Ebenen der Lehre.
Durch den Einbezug der Multiplikator_innen vor allem in die universitätsweiten Formate können Lehrende nun von der konkreten Lehrpraxis anderer Lehrender erfahren. Gleichzeitig eröffnet es die Möglichkeit verstärkt Themen der Curriculumentwicklung anzusprechen und sich gezielt darüber auszutauschen. Auch im Rahmen von Auswahlgremien bei Ausschreibungen für neue Lehr-Lern-Projekte wirken immer mehr Lehrende dieser Gruppe aktiv mit. Zwischenzeitlich ist ein Pool an Lehrenden entstanden, der mittels der konkreten Umsetzung von Konzepten für eine kompetenzorientierte Lehre andere Lehrende inspirieren und beraten kann.
Es ergibt sich die Frage, wie das zusätzliche Engagement dieser Erfahrungsträger_innen gut begleitet, ihr Einbezug honoriert und derart verankert werden kann, dass dies zu einem längerfristigen Kulturwandel an der Hochschule führt, in dem der Austausch über und der Stellenwert von Lehre selbstverständlich ist. Dazu gehört auch, dass Lehrende dabei unterstützt werden, ihre Vorgehensweisen und Erkenntnisse im Rahmen von Evaluationen und Beforschungen der eigenen Lehre (Stichwort: SoTL) voranzutreiben.
Ziele
Zentrales Anliegen des Workshops ist es, dass HD-Akteure und Lehrende konkrete Umsetzungsformen des Einbezugs von Lehrenden als Multiplikator_innen und Expert_innen für konkrete Lehrerfahrungen kennenlernen, diese für ihre Praxis reflektieren und die Umsetzung an ihrer Hochschule prüfen können.
Gemeinsam möchten wir dabei diskutieren, mit welchen Zielen die Einbindung von erfahrenen Lehrenden in die HD-Angebote verbunden sind? Welche Voraussetzungen gegeben sein müssen und wie die Lehrenden zu begleiten sind?
Neben der Betrachtung der Ebene, auf der sich Lehrende mit Lehrenden über die individuelle Lehre austauschen, möchten wir den Horizont aufspannen und diskutieren, wie es gelingen kann, dass Lehrende auch für Austauschprozesse im Rahmen von Curriculumentwicklungsprozessen zur Verfügung stehen und wie sie hierzu am besten eingebunden werden?
Ablauf
(1) Im Rahmen des Workshops werden die verschiedenen Formate des Einbezugs Lehrender, die in den Projekten „LU“ und „LiT+“ Anwendung finden, zunächst kurz vorgestellt werden. Es wird zudem theoriebasiert dargestellt, warum die Einbindung von Lehrenden als Multiplikator_innen im Rahmen von HD-Angeboten stattfindet und wie diese konkret erfolgt. Die Unterstützungsleistungen wie auch die Herausforderungen bei der Einbindung Lehrender werden benannt. Des Weiteren wird eine Bilanz der bisherigen Erfahrungen gezogen.
(2) In einem zweiten Schritt werden die Teilnehmenden anhand von Leitfragen für den Einbezug von Multiplikator_innen individuell eruieren, welche Formen der Multiplikator_innenarbeit ihnen bereits bekannt sind, an ihrer Hochschule bereits auf welchen Ebenen praktiziert werden und welche Fragen und Zielstellungen sie in diesem Tätigkeitsfeld der Hochschuldidaktik haben. Nach dieser Reflexion wird durch uns angeleitet ein erster Austausch untereinander stattfinden, so dass die einzelnen Fragen und Zielstellungen in Kleingruppen besprochen werden können.
(3) Abschließend werden die ausgetauschten Überlegungen im Plenum zusammengetragen und weitere Anregungen für konkrete Vorhaben und Fragstellungen zur Arbeit mit Multiplikator_innen gegeben. Wir möchten an dieser Stelle mit den Teilnehmenden finalisierend der Frage nachgehen, welche Rolle die Multiplikator_innenarbeit auf die Personal- und Organisationsentwicklung an Hochschulen hat und haben kann.