February 27, 2018 to March 2, 2018
Karlsruher Institut für Technologie
Europe/Berlin timezone

„Evidenzbasierte Qualitätssicherung des Qualifizierungsprogramms im HDZ Baden-Württemberg“

Feb 28, 2018, 5:15 PM
1h
Geb.20.30 SR -1.011 (UG) (Karlsruher Institut für Technologie)

Geb.20.30 SR -1.011 (UG)

Karlsruher Institut für Technologie

Beitrag für Impulsforum Impulsforum 4

Speakers

Mrs Astrid Werner (HDZ Baden-Württemberg)Dr Cornelia Estner (Universität Ulm)Mrs Silke Weiß (Universität Freiburg)

Description

Um die Qualität und die Nachhaltigkeit des umfassenden Qualifizierungsprogramms im Hochschuldidaktik-Zentrum Baden-Württemberg (HDZ) zu überprüfen, wird seit 2012 eine längsschnittliche Untersuchung durchgeführt, die sich u.a. an den Learning Outcomes des hochschuldidaktischen Qualifizierungsprogramms orientiert. Gegenstand der Befragungen ist die subjektive Einschätzung der Absolvent*innen bezüglich verschiedener Aspekte zu unterschiedlichen Zeitpunkten (ein Jahr (Stufe 1), vier (Stufe 2) und sechs Jahre (Stufe 3)) nach Zertifikatsabschluss. Die Online-Befragungen 2017 (bei den Absolvent*innen 2016, 2013 und 2010) umfassen neben allgemeinen personenbezogenen Aspekten die Einschätzungen zur Gesamtzufriedenheit, Lerntransfer und Qualität des Zertifikatsprozesses. In die Ergebnisse 2017 fließen in Stufe 1 77 Fragebögen (Rücklaufquote: 48%), in Stufe 2 64 Fragebögen (44%) und in Stufe 3 24 Fragebögen (20%) ein. Als Gesamtergebnis aus den drei Befragungen lassen sich eine insgesamt sehr gute Qualität und eine damit verbundene hohe Zufriedenheit mit dem Qualifizierungsprogramm aber auch Weiterentwicklungspotentiale ableiten. Die Beurteilung der Wirksamkeit der hochschuldidaktischen Weiterbildung fiel sowohl nach vier Jahren als auch nach sieben Jahren nach Zertifikatsabschluss überaus positiv aus.

3-5 Keywords (aus: Personalentwicklung,<br> Studiengangentwicklung,<br> Institutionalisierung/<br>Strukturentwicklung, Organisations-<br>entwicklung, Bildungs-<br>politik, HD Praxis,<br>Fachdidaktik/Fachkultur, <br> HD Grundlagenforschung, <br>Angewandte Forschung, <br> Wertediskurs, Internationalisierung,<br> Netzwerke, ggf. andere Schlüsselbegriffe)

Strukturentwicklung, Angewandte Forschung, HD Praxis

Abstract (für alle Formate)<br>Bitte vergessen Sie nicht<br> das Format unter<br>"Presentation type"<br> am Ende dieser<br>Seite anzugeben.

Ziel und Aufgabe des Hochschuldidaktikzentrums Baden-Württemberg (HDZ) ist es, zur Verbesserung der Qualität der Lehre an den baden-württembergischen Landesuniversitäten beizutragen.
Auf Basis der aktuellen Lehr- und Lernforschung sowie der Learning Outcomes des hochschuldidaktischen Qualifizierungsprogramms an den jeweiligen Standorten wurde ein Kompetenzprofil entwickelt, welches das Erreichen des Lehrkompetenzaus- und -aufbaus sinnvoll und angemessen abbildet (Eggensperger, Klinger, Ottenbacher & Weiß, 2016; s.a. Trautwein & Merkt, 2012; Biggs & Tang, 2011).
Die Förderung der Lehrkompetenzentwicklung im Sinne dieses Kompetenzprofils findet in einem strukturierten Qualifizierungsprogramm über drei Module statt (vgl. Eggensperger, Klinger, Ottenbacher & Weiß, 2016; s.a. www.hdz-bawue.de, 2017).

Um die Qualität und die Nachhaltigkeit dieses Qualifizierungsprogramms ständig zu überprüfen, wird seit 2012 eine längsschnittliche Untersuchung durchgeführt, die seit 2015 mit drei Erhebungen erfolgt. Gegenstand der Befragungen ist die subjektive Einschätzung der Absolventinnen bezüglich verschiedener Aspekte zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach Zertifikatsabschluss. Die verschiedenen Erhebungszeitpunkte ermöglichen nachzuvollziehen, welche Elemente retrospektiv die Kernpunkte des Weiterbildungsprogramms waren und insbesondere, in welchen späteren Anforderungskontexten andere Formate bedarfsgerechte Angebote darstellen. Aufgrund der thematischen Breite (Qualität des Programms, Kompetenzentwicklung, strukturelle Aspekte etc.) werden die Ergebnisse der Absolventinnenbefragungen innerhalb der HDZ-Gremien diskutiert.
Eine derart angelegte, längsschnittliche Untersuchung ist derzeit deutschlandweit einzigartig.

Die Online-Befragungen 2017 (1) umfassen neben allgemeinen personenbezogenen Aspekten (Hochschule, Status, Beschäftigungsverhältnis, Lehrerfahrung, Lehrverpflichtung und Zeitraum, innerhalb dessen das Zertifikat absolviert wurde) Einschätzungen zur Gesamtzufriedenheit, Lerntransfer und Qualität des Zertifikatsprozesses. Die Items wurden mittels einer Lickert-Skala (1 = „trifft völlig zu“ bis 5 = „trifft überhaupt nicht zu“) und offenen Fragen erfasst. In die nachfolgenden Ergebnisse fließen in Stufe 1 77 Fragebögen (48%), in Stufe 2 64 Fragebögen (44%) und in Stufe 3 24 Fragebögen (20%) ein.

Insgesamt sind die Absolvent*innen mit dem Zertifizierungsprogramm überaus zufrieden. So würden die Befragten das Programm sowohl ein Jahr (M = 1.66, SD = .96), als auch vier Jahre (M = 1.40, SD = .74), wie auch sieben Jahre (M = 1.43, SD = .59) nach dem Zertifikat weiterempfehlen. Bezüglich des Lerntransfers konnten die Befragten in Stufe 1 anhand ihrer Interessen die eigenen Lehrkompetenzen erweitern (M = 1.62, SD = 83) und in Stufe 2 und 3 berichten die Befragten von einer Verbesserung der Lernergebnisse ihrer Studierenden durch Veränderungen in ihrer Lehre (Stufe 2: M = 2.39, SD = .94; Stufe 3: M = 2.29, SD = .78). Die Qualität des Zertifizierungsprogramms wurde sehr gut bewertet (Stufe 2: M = 1.70, SD = .74; Stufe 3: M = 1.59, SD = .59). Zudem zeigt sich, dass sich mit zeitlichem Abstand zum Abschluss des Qualifizierungsprogramms und biografischen Entwicklungen sich eine Präferenz zu individualisierten Formaten (bspw. Coaching) herauskristallisieren.

Als Gesamtergebnis aus den drei Befragungen lassen sich eine insgesamt sehr gute Qualität und eine damit verbundene hohe Zufriedenheit mit dem Qualifizierungsprogramm aber auch Weiterentwicklungspotentiale ableiten. Die Beurteilung der Wirksamkeit der hochschuldidaktischen Weiterbildung fiel sowohl nach vier Jahren als auch nach sieben Jahren nach Zertifikatsabschluss überaus positiv aus. So können die Befragten das die im Qualifizierungsprogramm erworbenen Kompetenzen in ihrer derzeitigen Tätigkeit umsetzen. Ein wichtiges Thema – wie bereits in den Vorjahren – ist für die Absolventinnen (über alle drei Panelstufen hinweg) die mangelnde Wertschätzung der hochschuldidaktischen Weiterbildung bei Vorgesetzen und Kollegen.
Mit diesem Beitrag wollen wir jedoch nicht nur die Ergebnisse als solche vorstellen, sondern auch die Absolvent
innenstudie selbst sowie evidenzbasierte Weiterentwicklungsmöglichkeiten des hochschuldidaktischen Qualifizierungsprogramms diskutieren.

(1) bei den Absolventinnen 2016 (Stufe 1) ein Jahr nach dem Abschluss des Zertifikats, den Absolventinnen 2013 (Stufe 2) nach vier und den Absolvent*innen 2010 (Stufe 3)

Literatur:

  • Biggs, J. & Tang, C. (2011). Teaching for Quality Learning at University. Maidenhead: Open University Press.
  • Eggensperger, P., Klinger, M., Ottenbacher, T. & Weiß, S. (2016). “Baden-Württemberg-Zertifikat für Hochschuldidaktik” - Das akkreditierte hochschuldidaktische Qualifizierungsprogramm an den Landesuniversitäten in Baden-Württemberg. In: Berendt, B., Fleischmann, A., Schaper, N., Szczyrba, B. & Wildt, J. (Hrsg.). Neues Handbuch Hochschullehre. Berlin: DUZ Verlags- und Medienhaus GmbH.
  • Eggensperger, P. & Weiß, S. (2012). Summative und formative Potentiale des Portfolios in der hochschuldidaktischen Weiterbildung: Learning Outcomes und Scholarship of Teaching. In Szczyrba, B. & Gotzen, S. (Hrsg.). Das Lehrportfolio: Entwicklung, Dokumentation und Nachweis von Lehrkompetenz an Hochschulen. Berlin: LIT Verlag, S. 135-154.
  • Trautwein, C. & Merkt, M. (2012). Zu Lehre befähigt? Akademische Lehrkompetenz darstellen und einschätzen. In Egger, R. & Merkt, M. (Hrsg.). Lernwelt Universität. Wiesbaden: VS, S. 83-100.
  • Hochschuldidaktikzentrum der Universitäten Baden-Württemberg. Homepage des Hochschuldidaktikzentrums Baden-Württemberg (2017). Weblink www.hdz-bawue.de. Abruf am 22.09.2017

Primary authors

Mrs Astrid Werner (HDZ Baden-Württemberg) Dr Cornelia Estner (Universität Ulm) Mrs Silke Weiß (Universität Freiburg)

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